LEITBILD

des gemeinnützigen Vereins „Kärntner Elementarbildung“
Institut für Bildung und Beratung

Der Verein Kärntner Elementarbildung wurde im Jahre 2002  gegründet. Das Institut für Bildung und Beratung (IBB) ist integraler Bestandteil des Vereins. Das Hauptziel des Instituts ist die Fort- und Weiterbildung für pädagogische Fachkräfte  in elementaren Bildungseinrichtungen (Kindertagesstätten, Kindergärten und Horten) sowie für Tagesmütter, -väter (Tageseltern). Des Weiteren bietet das Institut Ausbildungslehrgänge für Tagesmütter, -väter (Tageseltern) sowie für Kleinkinderzieher/innen (pädagogische Assistenzkräfte) an.

Das Leitbild des Vereins (IBB) folgt dem gesellschafts- und bildungspolitischen Auftrag, mit innovativen Fort- und Weiterbildungsprogrammen sowie Ausbildungslehrgängen Beiträge zur Qualitätssicherung und Personalprofessionalisierung in elementaren Bildungsinstitutionen für Kinder und Jugendliche sowie für Tagesmütter, -väter (Tageseltern) zu leisten.

Einerseits verfolgt das Institut das Ziel durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen  und Ausbildungslehrgänge den bereits tätigen sowie den zukünftigen pädagogischen Fachkräften in elementaren Bildungsinstitutionen und den Tagesmütter, -väter (Tageseltern) die im Leitbild verankerten Schlüsselkompetenzen für ihre pädagogische Tätigkeit weitgehend zu vermitteln. Im Rahmen der Fort-, und Weiterbildungs- und Ausbildungsangebote sollte jeder/jede Teilnehmer/in Kritikfähigkeit, verantwortungsvolle Entscheidungskompetenz und persönliche Auseinandersetzungsbereitschaft entwickeln. Der/Die Teilnehmer/in sollte die Fähigkeit erwerben, frei von „Manipulation“ seine Meinung zu bilden und kritische und verantwortungsvolle Stellungnahmen abzugeben, jedoch stets zur Zusammenarbeit auch mit Menschen aus anderen politischen, sozialen und kulturellen Gruppen bzw. mit unterschiedlichen Weltanschauungen und Werthaltungen bereit zu sein.

Grundsätze des Vereins (IBB)

Menschenbild

Das den oben angeführten Aufgabenbereichen zugrunde liegende Menschenbild folgt der Vorstellung, dass alle Menschen das gleiche Recht auf Leben und Persönlichkeitsentwicklung haben, unabhängig vom Geschlecht, vom Alter und unterschiedlicher sozialer, ethnischer und kultureller Herkunft. Dabei wird von der Mündigkeit und Selbstbestimmung der Menschen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen, von der Bildung und Weiterbildung als Bürgerrecht sowie vom Ausbau der sozialen Teilhabechancen in unterschiedlichen Lebensbereichen ausgegangen. Im Sinne der Weiterentwicklung demokratischer Gesellschaftsstrukturen sollte jeder/jede Staatsbürger/in im Rahmen von Aus- und Weiterbildungsangeboten Kritikfähigkeit, verantwortungsvolle Entscheidungskompetenzen und persönliche Auseinandersetzungsbereitschaft entwickeln.

Bildungsbegriff

Bildung wird dabei als Prozess des lebenslangen Lernens und Wachsens verstanden, in dem Menschen sich mit ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen und den dabei auftretenden Problemen und persönlich bedeutsamen Fragen aktiv auseinandersetzen und verantwortungsvoll handeln. Da die unmittelbare Zukunft von den Erfordernissen einer Informationsgesellschaft bestimmt wird, deren herausragendes Merkmal der ständige Wandel der Lebens- und Arbeitsbedingungen ist, wird die Fähigkeit zum Umgang mit diesem Wandel in allen Bereichen der Gesellschaft erheblich an Bedeutung gewinnen. Bildung bezieht sich nicht mehr allein auf den einengenden Bereich der traditionellen rationalen Wissensanhäufung, sondern richtet das Augenmerk vielmehr auf entsprechende kognitive, soziale, emotionale usw. Kompetenzen, die gewährleisten sollen, dass aus der großen Informationsfülle die wichtigen ausgewählt und in immer neues Wissen umgewandelt werden können, um in immer neuen Situationen entsprechende Lösungsstrategien entwickeln zu können.

Beratung

Beratung wird als Unterstützungsprozess zur Selbsthilfe bei offenen Fragen und Problemen verstanden, um Orientierung, Klarheit, Wissen, Bearbeitungs- und Bewältigungskompetenz aufzubauen und weiterzuentwickeln. Dieser Beratungsprozess umfasst die Unterstützungsangebote bei der Orientierung in Anforderungssituationen und sozialen Problemlagen, bei der Entscheidung über anzustrebende Ziele und Wege, bei der Planung von Handlungsschritten zur Erreichung der Ziele, bei der Umsetzung und Verwirklichung der Planungsprozesse sowie bei der kritischen Reflexion ausgeführter Handlungsschritte und Verfahrensweisen.

Organisationsstruktur

Die Umsetzung der Aufgabenbereiche erfolgt durch eine Organisationsstruktur auf der Grundlage von Zusammenarbeit und ist eingebettet in ein breites Netzwerk von Trägerorganisationen und Kooperationspartnern.

Kooperationspartnern/innen (vgl. Organigramm) des Vereins sind u.a. das Land Kärnten, das Amt der Kärntner Landesregierung, vor allem die zuständige Fachabteilung für Bildung und Sport (Abteilung 6, Unterabteilung Elementarbildung), die Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik in Kärnten, die Pädagogische Hochschule Kärnten, die Bildungsdirektion Kärnten usw.

Im Bereich der Fort-, Weiter- und Ausbildung bieten wir entsprechend dem im Leitbild festgelegten Aufgabenprofil folgende Dienstleistungen an:

  • Vielfältige Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte in elementaren und außerschulischen (Horten) Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie für Tagesmütter, -väter (Tageseltern).
  • Ausbildungslehrgänge zur/zum Tagesmutter, -vater (Tageseltern) und zum/zur Kleinkinderzieher/in
  • Informationsweitergabe hinsichtlich der Themenschwerpunkte, die aktuell von Experten/innen – auf interdisziplinärer Ebene – und in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden (z.B. Akademisierung der Ausbildung von Elementar- und Hortpädagogen/innen, gesetzliche Grundlagen für die Kinderbildung und Kinderbetreuung usw.).

Aufgabenprofil

Die Grundlagen für die Organisationsstruktur und das Aufgabenprofil finden sich in der Satzung des gemeinnützigen Vereins (IBB).

Im Folgenden werden die vielfältigen Aufgaben des Vereins (IBB) konkretisiert:

Die Aufgaben des Vereins (IBB) bestehen darin, in Kooperation mit dem Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 6, Unterabteilung Elementarbildung, und anderen Kooperationspartnern/innen,

  • ein vielfältiges Angebot an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten, Kindergärten und Horten sowie für Tagesmütter, -väter (Tageseltern) zur Verfügung zu stellen
  • Ausbildungslehrgänge zur/zum Tagesmutter, -vater (Tageseltern), zum/zur Kleinkinderzieher/in in Kindergärten und Kindertagesstätten, entsprechend dem Kärntner Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz,  durchzuführen
  • den Leiter/innenkurs entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen des Kärntner Kinderbildung- und Kinderbetreuungsgesetzes, anzubieten
  • für pädagogische Fachkräfte und Vertretern/innen von Trägerorganisationen einen Ort für Erfahrungsaustausch anzubieten
  • „Vernetzungsmöglichkeiten“ für pädagogische Fachkräfte und Vertretern/innen der Institutionen und Organisationen der Kinderbildungseinrichtungen in Kärnten anzubieten
  • Projekte im Bereich der Elementarpädagogik durchzuführen.

Arbeitsprinzipien

Die Umsetzung des breiten Aufgabenprofils orientiert sich an folgenden didaktischen Handlungsprinzipien der Erwachsenenbildung.

Lernerorientierung:

„Gelungenes Lernen“ kann als zentraler Orientierungspunkt bei den vom Verein (IBB) angebotenen  Fort-, Weiterbildungs- und Ausbildungsveranstaltungen angesehen werden. Gelungenes Lernen stellt die persönliche Entwicklung der Teilnehmer/innen in den Mittelpunkt aller pädagogischen Handlungsprozesse. Durch Aneignung, Erweiterung und Vertiefung von Kenntnissen entwickeln die Lernenden Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dabei geht es sowohl um fachliche Inhalte und Qualifikationen als auch um überfachliche Schlüsselkompetenzen wie Selbstständigkeit, soziale Kompetenz, Leistungsfähigkeit, Kooperations- und Kommunikations-, Begründungs- und Bewertungs-, Denk- und Lern- sowie Problemlösungsfähigkeit und Kreativität, um nur einige zu nennen.
Beim Gelungenen Lernen wird die Aufmerksamkeit aber auch auf den Prozess des Lernens selbst gerichtet. Die Aneignung und das reale Praktizieren von Lernstrategien, die Weiterentwicklung der Selbstlernfähigkeiten und der Erwerb bzw. die Weiterentwicklung der Kommunikationsfähigkeiten stellen zentrale Elemente des Lernprozesses dar.
Gelungenes Lernen beinhaltet unter anderem, dass die Teilnehmer/-innen (Lernenden)

  • eine vielfältige (emotionale, soziale, kognitive, …) Kompetenzerweiterung zur Gestaltung und zur Bewältigung des eigenen Lebens entwickeln,
  • Freude am Lernprozess haben,
  • in ihrem beruflichen (pädagogischen) Handlungsfeld aufgrund ihres erweiterten Fachwissens und ihrer Kompetenzen die an sie gestellten beruflichen Anforderungen besser bewältigen können,
  • ihre Neugier auf weitere Bildungsprozesse erhalten und/oder entwickeln.

Wissenschaftsorientierung:

Die Entwicklung der Fort-, Weiterbildungs- und Ausbildungsprogramme berücksichtigt den neuesten Stand der wissenschaftlichen Theorien, Erkenntnismethoden und Praxisherausforderungen, wobei regionale, nationale und internationale Entwicklungen beachtet werden.

Lebensweltorientierung:

Bei den Lehrangeboten im Rahmen der Fort-, Weiterbildungs- und Ausbildungsveranstaltungen wird der Blick auf die gegenwärtigen Voraussetzungen in unterschiedlichen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen, wobei die Vielschichtigkeit der Zugänge und Fragestellungen sowie der gesellschaftliche Wandel von Kindheit, Jugend, Familie und Beruf Berücksichtigung finden, gerichtet.

Praxisfeldorientierung:

Die Lehrangebote im Fort-, Weiterbildungs- und Ausbildungsbereich werden auf die konkreten Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsinstitutionen und deren Organisationsformen unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und theoretischer Konzeptionen abgestimmt. Dabei werden sowohl individuelle als auch kollektive Bedürfnisse und Probleme der betroffenen Personen berücksichtigt.

Adressatenorientierung:

Die Lehrangebote sind auf die unmittelbaren Adressaten/innen innerhalb der Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsinstitutionen (z.B. Tagesmütter, -väter (Tageseltern), pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten, Kindergärten und Horten) bezogen und zeigen Möglichkeiten der Hilfe zur Selbsthilfe auf. Dabei steht die Entfaltung des persönlichen Potenzials sowie die Beratung, Begleitung und Unterstützung der Teilnehmer/innen im Vordergrund.

Problemorientierung:

Die Lehrangebote bearbeiten innerhalb dieser Adressaten/innengruppen Problem- und Themenbereiche (z.B. Umgang mit Gewalt und Konflikten in der Gruppe), welche die betroffenen Gruppen bzw. die Lehrenden und Auszubildenden als bearbeitungswürdig ansehen.

Praxisbezug:

Die Lehrangebote weisen für die fort-, weiter- und auszubildenden Gruppen vor dem Hintergrund theoretischer Konzeptionen und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen immer einen starken Praxisbezug auf.
Daneben werden auch im Rahmen der Fort-, Weiterbildungs- und Ausbildungsprogramme Praxisprojekte gemeinsam mit den Auszubildenden geplant, durchgeführt und evaluiert.

Beschreibung von zentralen Arbeitsschwerpunkten

Fort- und Weiterbildung

Die Fort- und Weiterbildung für pädagogische Fachkräfte wird in der neueren Fachliteratur als eine zunehmend wichtige Aufgabe angesehen. Der Verein (IBB) will den entsprechenden Zielgruppen (Tagesmütter, -väter (Tageseltern), Pädagogen/innen in Kindertagesstätten, Kindergärten, Horten) ein kompetenter Partner bei der Verwirklichung ihrer Fort- und Weiterbildungsvorhaben sein.

Ausbildungslehrgänge

Das Ausbildungsangebot orientiert sich an den zu erwartenden Anforderungen der pädagogischen Fachkräfte in Kindertagesstätten, Kindergärten und für Tagesmütter und -väter (Tageseltern), wobei ein starkes Augenmerk auf die konkreten Bedürfnisse der in der Praxis stehenden Fachkräfte gelegt wird. Die Ausbildungspläne berücksichtigen regionale, nationale und internationale Erfahrungen sowie Theorieansätze und Forschungsergebnisse der Erziehungswissenschaft, Psychologie, Neurowissenschaft, Soziologie, Rechtswissenschaft usw., soweit sie für Lösungsmöglichkeiten hinsichtlich Problemkonstellationen im (elementar)pädagogischen Bereich relevant sind.

In den Lehrgängen wird eine fachspezifische, solide Grundausbildung vermittelt. In den verschiedenen Modulen der Ausbildung werden nicht nur fachliche Kompetenzen für die Arbeit im Bereich der Elementarpädagogik vermittelt und gefördert, sondern auch die für ein erfolgreiches Berufsleben immer wichtiger werdenden Schlüsselqualifikationen. Die Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder sollte als ständige Lernaufgabe und Herausforderung angesehen werden. Bei den Teilnehmer/innen in einem dynamischen Entwicklungsprozess die Bereitschaft für die Übernahme dieser Aufgabe zu fördern, kann als wichtiges Ausbildungsziel betrachtet werden. Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit stellen wesentliche Aspekte des Ausbildungsprozesses dar. Die an den Ausbildungslehrgängen teilnehmenden Personen sollen am Ende der Ausbildungslehrgänge die entsprechenden Kompetenzen (Sach-, Sozial- und Handlungskompetenz usw.) entwickelt haben, um in den spezifischen Handlungsfeldern der Kinderbildungseinrichtungen die Fähigkeiten und Fertigkeiten der ihnen anvertrauten Kinder durch den professionellen Einsatz ihres Wissens und Könnens bestmöglich entwickeln und fördern zu können.

Standards der Ausbildung

Die Ausbildung legt Maßstäbe fest, die sich aus den Anforderungen des Berufsfeldes und den oben dargestellten Arbeitsprinzipien des Vereins (IBB) ergeben. Die entwickelten Standards der Curricula spiegeln die grundsätzlichen Aspekte unseres Leitbildes wider und orientieren sich an den gesellschaftlichen Erwartungen, die an die auszubildenden Personen gerichtet sind. Die einzelnen Module der Ausbildungslehrpläne sind so konzipiert, dass sie einerseits die grundlegenden Theorieansätze und Forschungsergebnisse der Erziehungswissenschaft und ihrer Bezugsdisziplinen (z.B. Entwicklungspsychologie, Soziologie, Rechtswissenschaft usw.) abdecken, andererseits aber auch genügend Spielraum lassen, um spezifische Schwerpunkte und Differenzierungen an die Ansprüche der jeweiligen Ausbildungsgruppen zu definieren und zu organisieren. Dabei ist ein hohes Ausmaß an eigenständiger Gestaltungskreativität und -flexibilität der Teilnehmer/innen gegeben.

Anwendungsorientierung und Praxisbezug

Die inhaltliche, methodische und didaktische Gestaltung der Ausbildungslehrgänge ist im Praxisbereich so gestaltet, dass Denk- und Handlungsprozesse der Teilnehmer/-innen auf das auszuübende Berufsfeld im Bereich der Kinderbildung und Kinderbetreuung übertragen werden können. Die gesamten Ausbildungsmodelle sind am Praxisfeld Kinderbildung und Kinderbetreuung ausgerichtet und ermöglichen die Entwicklung eines theoriegeleiteten Handelns. Bei den Teilnehmern/-innen sollen Einstellungen erzeugt werden, d.h. sie sollen den dynamischen Prozess des lebenslangen Lernens (z.B. Fort- und Weiterbildung) für ihre weitere berufliche Entwicklung für wichtig erachten.

Evaluation

Eine Ausbildung, die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit für wichtig hält, erfordert von allen Beteiligten die Bereitschaft zur Evaluierung ihres eigenen Handelns.
Die stetige Überprüfung der Qualität der Ausbildung durch eine prozessorientierte Evaluation sichert die wissenschaftlichen Standards und trägt zur Weiterentwicklung bei.